Am Leben teilhaben…

Ich habe in der letzten Zeit des Öfteren über die „Generation Z“ (geboren so ab 1995) und ihre Einstellung zum Arbeitsleben gelesen. Die Artikel waren ziemlich oft mit Vorwürfen gespickt… von faul sein, zu sensibel, wenig belastbar war u.a. die Rede.

Diese Generation ist in einer völlig anderen Welt aufgewachsen, wie die meine (die sogenannten Babyboomer):

Die Generation Z ist immer online. Das reale Leben ist mit dem digitalen verschmolzen.

Die Gen Z soll große Schwierigkeiten haben, Entscheidungen zu treffen. Es gibt zu viele Möglichkeiten, zu viel Information und zu wenig Zeit, um in Ruhe über die Entscheidung nachzudenken. Und sie steht unter enormem Leistungsdruck. Weil sie sich permanent über Social Media mit dem (vermeintlich) schönen Leben der anderen vergleichen, sich dann schlecht fühlen und getroffene Entscheidungen wieder in Frage stellen.

Die Generation Z ist maximal unverbindlich. Egal, ob es um eine Verabredung oder einen neuen Job geht, eine Entscheidung ist nur ein Zwischenstand, bis etwas Besseres kommt. Ich, als Älterer, musste Google fragen, was „Ghosting“ ist …

Wenn Sie das so insgesamt lesen, klingelt dann was bei Ihnen?

Zu recht könnten Sie sich fragen: Warum schreibt er das? Weil… weil vielleicht unsere Prägung unsere Teilhabe am Leben massiv prägt.

Und hinsichtlich dessen, bewegt sich in den verschiedenen Gesellschaften gerade enorm viel. In der F.A.Z von dieser Woche fand mich ein Artikel über das Phänomen der Hikikomori.
Es geht um eine extreme soziale Zurückgezogenheit, von der in Japan bereits ca. 1,6 Mio. Menschen betroffen sein sollen.

Ähnliche Phänomene sollen aktuell auch vermehrt in Europa auftauchen.

Manchmal frage ich mich:
Was passiert da?
Wofür könnte das Ausdruck sein?

Lässt man eine einfache linear-kausale Begründung mal beiseite, dann bleibt immer noch die These, dass die aktuellen (äußeren?) Bedingungen wechselwirkend solche (inneren?) Wirkungen hervorbringen.

Und wende ich die heutige Newsletter-Perspektive einmal brückenschlagend an, was brauchen Menschen da in(nen) sich, um mit dem jeweiligen Außen passabel umzugehen?

Oder halt härter formuliert: Wovon haben sich Betroffene innerlich zurückgezogen, um im Außen ein solches Verhalten zu zeigen?

Zählt man eins und eins zusammen, dann vermute ich (hoffentlich behalte ich unrecht), dass solche Phänomene anwachsen werden.

Oder?
Oder… wir sorgen alle gemeinsam für Lebensbedingungen, die Menschen ein „Dableiben“ erlauben oder zumindest erleichtern. 

Äußere Lebensbedingungen sind das eine und das andere wären innere Lebensbedingungen. Welcher Umgang mit mir selbst würde mich denn zur freudvollen Teilhabe am Leben ermuntern?

Um es, das Leben, dann in innerer Übereinstimmung (Kohärenz) auch von außen einzuladen.

Vielleicht nicht nur eine philosophische, sondern möglicherweise eine zunehmend existentielle Frage, oder?

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