Authentisch sein wollen … kann auch nach hinten losgehen

„Mit Kanonen auf Spatzen schießen“ … dieses Sinnbild benutzt der Volksmund, wenn er von Übertreibung oder Unangemessenheit spricht. Wie auch für andere Aspekte, lässt sich Authentizität trefflich übertreiben.

Neudeutsch nennt man dies „Selbstoptimierungswahn“. Was so viel heißt wie, ist zu viel Wollen im Spiel, so geht der Schuss möglicherweise nach hinten los. Man kann nicht authentisch sein wollen …so unsere Hypothese, man kann es nur sein. Was meine ich damit?

Will ich etwas sein oder eine Haltung entwickeln, so geht dies oft nur indirekt. Sie kennen das vom Einschlafen wollen oder ruhig werden wollen.

So stellt sich entwicklungstechnisch die Frage: Wie werde ich quasi „über Bande gespielt“ authentisch? Ohne jetzt einen Fahrplan entwickeln zu wollen, so spielen vielleicht Aspekte wie die Folgenden eine mögliche Rolle:

  • Wie weit entwickelt ist die Eigenbeziehung (z.B. Emotion/ Kognition)?

  • Wie steht es um die Kompetenz, Impulse in einen angemessenen Ausdruck (z.B. Worte) bringen zu können? Das Stichwort „Selbstregulation“ könnte eine bedeutsame Rolle spielen.

  • Wie umfassend ist mein Bewusstsein (Kann ich über den polaren Tellerrand von Egozentrik hinaus handeln)?

  • Kann ich Empathie und Mitgefühl (weil wirklich vorhanden) zeigen?

  • Wie steht es um die Fähigkeit, Unterschiede zu erkennen und nötigenfalls auch wieder zu verbinden?

Diese Aufzählung ist natürlich oder naturgemäß nicht abschließend. Was glauben Sie, was würde Ihrer Meinung noch dazu zählen? Was gilt es zu stärken, was zu schwächen, um sozusagen indirekt so etwas wie Authentizität „aufblitzen“ zu lassen?