Das Ringen der Grundtendenzen
Okay, wo fange ich an? Vielleicht gehe ich vom „Großen“ zum „Kleinen“, von außen nach innen. Schaut man sich die letzten großen Wahlen an… wie z.B. in der Türkei und Spanien, dann kann man auch in diesen Ländern (wie in England, den USA, Brasilien, Frankreich usw.) eine zunehmende Polarisierung anmerken.
Egal, wer auch immer die Wahlen „gewinnt“, ungefähr die Hälfte der Bevölkerung hätte es vermutlich gern anders…
Schaut man ein wenig abstrakter auf diesen Prozess, so könnte man meinen, es ringen zwei Grundtendenzen miteinander.
Die eine Seite (politisch meist eher rechts) steht für das Beständige, das Konservative (Erhaltende). Die andere Seite (politisch meist eher als links bezeichnet) wird eher mit dem Wandel, dem Progressiven (Soziale) verbunden.
Worauf will ich hinaus?
Für eine politische und soziale Analyse bin ich nicht bewandert genug. Fragen, die uns beschäftigen, sind eher psychologischer Natur. Beispielsweise:
- Was könnte der Grund für die zunehmende Polarisierung (das Plus an Gegeneinander) sein?
- Warum gehen Menschen zunehmend respektlos mit anderen (die eine andere Perspektive haben) um?
- Was sind da für Emotionen im Spiel? Die zudem meist auch noch projiziert werden.
- Was bahnt sich da an? Sind (gewalttätige) Konflikte möglicherweise Hinweise auf einen System-Shift?
- Und um ganz „innen“ anzugelangen: Was hat ggf. das äußere kollektive Geschehen mit inneren individuellen Prozessen zu tun? Gibt es da Parallelen und Affinitäten (Anziehungen)?
- Ginge es auch anders? Und wenn ja, wie denn? (Das Nachstehende als Empfehlung…)
In den hermetischen Prinzipien gibt es das „Prinzip der Entsprechung“ (oder platt formuliert: innen entspricht außen und umgekehrt). Alle kennen wir das Zitat: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst! Was ich damit zart andeuten möchte, dass „das“, was wir im Außen erleben, etwas ist, das die meisten von uns auch in ihrem Bewusstsein oder poetischer formuliert „in unseren Herzen“ tragen.
Gefällt Ihnen diese Perspektive?
Oder polarisierend gefragt:
Halten Sie sie für „blödsinnig“ oder geht da was in Ihnen in Resonanz?
Und für diejenigen, die darüber gern erhaben wären, hätte ich da noch ein bitteres „Lutschbonbon“ im Angebot.
Egal, wie wohlfeil weit Sie auch in Ihrer Entwicklung sind, wir alle (selbstverständlich auch ich) sind Fische, die in diesen gesellschaftlich-kulturell eingefärbten Gewässern leben und es durch unsere Kiemen ziehen…
Das ist einerseits „Fluch“ und andererseits auch ein möglicher „Segen“. Wenn es tatsächlich so ist, es also in der Tat eine Resonanz zwischen innen und außen gibt, dann könnte ich ja auch auf beiden Ebenen Einfluss nehmen, oder?
In meiner persönlichen Welt sind wir weder Opfer noch Täter, auch nicht losgelöste Beobachter, sondern TeilnehmerInnen. Wir sind Teile des Ganzen. Wir spielen mit und dadurch eine bedeutsame Rolle!
Spinnt man diesen Faden weiter, so könnten wir materiell sowie geistig Einfluss nehmen. Wir können dann immer (oder zumindest meistens) über unsere Teilhabe am Ganzen bestimmen.
Was ich ausdrücken möchte ist:
Unsere menschliche Würde kann man uns nur nehmen, wenn wir es zulassen…
Dieser Punkt ist durchaus heikel, oder? Da hängt – so würde ich es betrachten – „eine Menge“ an Themen dran, nicht wahr?
Insofern würde ich jetzt, ohne große Empfehlung, Wahrheit oder psychologische Tipps schon in die kleine Zielkurve einschwenken. Ich hänge das noch einmal am Thema „Würde“ auf. Würde hat viel mit Wertschätzung, viel mit Respekt zu tun.
Wieviel Respekt haben Sie vor sich selbst?
Wieviel Wertschätzung bringen Sie sich und Ihrer Existenz entgegen? Gerade dann, wenn es mal anders läuft, als Sie es sich vorgestellt haben…
Und… wenn ich das jetzt einmal auf den Kopf stellen darf: Ist Würde, die man für sich selbst möchte oder in Anspruch nimmt, nicht auch die, die man anderen und vielleicht sogar dem Leben entgegenbringt?
Schulterzuckend die Frage:
Warum sollte die Meinung der anderen und deren Bedürfnisse weniger wert sein, als die meinen?
Und das sage ich nicht in der Idee, meine eigenen Strebungen zu verleugnen oder immer durchzusetzen. Aber würdevolle Gleichrangigkeit (im Sinne von Gleichwertigkeit) könnte die Ausgangsbasis für so viel konstruktive Entwicklung sein, seufz.
Vielleicht nicht immer einfach im konkreten Werden, aber wir Menschen sollten darauf achten, dass die Gräben in uns und zwischen uns nicht noch tiefer werden. Sonst sind wir es möglicherweise, die da reinfallen😉…
Als Fazit:
Worte sind nur Symbole für Erleben. Ich möchte Sie nun ganz persönlich auffordern, ermutigen und inspirieren. Zu einem kleinen Experiment: Gehen Sie einmal versuchsweise einen Tag (oder einen halben zum Start 😉) würdevoll (wie immer Sie Würde für sich definieren) mit sich und/ oder anderen Menschen, dem Leben in sich und um sich herum um. Sammeln Sie authentische Erfahrungen und glauben Sie dem, was Sie erleben…
Last but not least:
Wenn ich persönlich um Entwicklung ringe, dann geht es am Anfang meist gar nicht darum, etwas „Bestimmtes“ gleich hinzubekommen. Das schaffe ich in den meisten Fällen einfach (noch) nicht. Sondern es beginnt meist damit, dass ich das Bisherige mehr und öfter leichter lassen kann.
Danke für das Lesen meiner Worte.
Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist