Das WAS und das WIE im Leben

Haben Sie sich je gefragt, was Ihrem Leben Sinn gibt, was Sie glücklich macht, was Ihnen das Gefühl von Zufriedenheit usw. vermittelt? Oder was Sie nervt, ärgert, frustriert?

Wären Sie gern mehr „Kapitän“ Ihres eigenen Erlebens?

Seit Jahren führe ich eine interessante Diskussion mit einem guten Freund, der zu Beginn unseres Austausches sehr davon überzeugt war, dass das Was, also die Form, die entscheidende Rolle spielt. Also mit dem richtigen Job, Partner, den richtigen Umständen usw. fühlen wir uns wohl. Ich war damals sehr davon überzeugt, dass die richtige Haltung (das Wie, meine Einstellung) über mein Erleben entscheidet. 

Heute bin ich unsicherer denn je, denn ich habe im Laufe der Jahre interessante Erfahrungen gesammelt, die Sie sicher auch von sich kennen:

  • Bestimmte Formen (z.B. ein Urlaubsort, eine bestimmte Musik) verlieren irgendwann (gerade oft gnutzt) ihren besonderen Erlebniswert (fühlen sich nicht mehr so gut an). Hat sich dann die Form geändert oder meine Einstellung dazu?
  • Meine Einstellungen, Werte und Beziehungen haben sich durch Erfahrung geändert und damit kommen auch andere Formen, Inhalte bzw. Personen in mein Leben.
  • Mein körperlicher und mentaler Zustand spielt eine ganz zentrale Rolle im Alltag. Sie kennen das sicher auch, wenn Sie müde oder krank sind, verändert dies das Erleben ganz erheblich, oder?
  • Wie ist denn nun das Wechselspiel zwischen Form, Einstellung und Zustand? Was wirkt da subtil im Hintergrund? Was lässt Formen kommen und gehen und was ändert meine Einstellungen durch z.B. bestimmte Erfahrungen?

Der Autor Hunter Beaumont meint, dass es unsere Seele sei, die uns über Sehnsüchte, Wünsche und Hoffnungen zu neuen Erfahrungen aufruft und ermutigt. So lockt sie uns hinein in das Abenteuer des Lebens, allen Widerständen und Ängsten zum Trotz ermuntert sie uns … immer wieder aufs Neue. Manchmal folgen Menschen diesem Ruf, manchmal nicht. Zurück zum Thema:

Was macht uns nun aber glücklich und zufrieden?

Natürlich ist es die Form, denn wir können meist nur „über“ etwas glücklich sein … Aber können wir das gewollt herbeizaubern, können wir Glück wollen? Ich glaube das immer weniger. Das Lächeln meines Gegenübers, ein freundliches Wort, ein Sonnenuntergang … alles Dinge, die mir ungewollt, zufällig geschehen, haben diesen besonderen Wert, der tief berührt.

Hier kommt nun auch die Einstellung oder Haltung ins Spiel. Was immer mir begegnet, ich kann dankbar dafür sein. Ich kann „offen“ dafür sein. Ich kann Erlebnisse und Situationen als Lehrer begreifen. Nicht die Dinge sind, wie sie sind, sondern erst unsere Einstellung (Haltung), unsere Betrachtung gibt Dingen ihre Bedeutung.

Eine Blüte ist nur eine Blüte, erst aber mein Blick schenkt ihr Schönheit … macht aus einer Blüte eine einzigartige Rose. Nicht dass mir das immer gelingt, beileibe nicht, aber ich beginne zu begreifen, dass wir in der Form nicht immer frei sind, aber in der Einstellung schon! Unsere Einstellung und Haltung ist es, die die Dinge gewissermaßen veredeln kann.

Fazit für heute:

Meine derzeitige Idee ist, dass es um das situative Wechselspiel zwischen Form und Haltung geht und dass es da etwas im Hintergrund gibt, das ich noch nicht wirklich begriffen habe – quasi so, als hörte ich ein Lied, von dem ich ein paar Takte mitsingen kann … aber habe keine Ahnung, wer diese Musik auf mir als Instrument spielt…