Die Grenzen des Machens
Von Jürgen Weist
Also, damit kein unrichtiger Eindruck entsteht: Die heutigen Texte sind kein Plädoyer für Passivität oder Nichtstun. Ganz im Gegenteil. Sie beschreiben jedoch eine besondere Haltung, in der das hochaktive Element auf die Ebene der Wahrnehmung, also was wir für wahr nehmen, verlagert.
Und, wenn ich das so sagen darf, diese Art des ganzheitlichen (integralen) Vorgehens führt zu völlig anderen handlungsleitenden Impulsen als z.B. die kognitive Analyse.
Was ich jetzt beschreibe, ist eine zentrale Metaphorik der inneren Kampfkunst Aikido. Betreibt man Aikido als Kunst („Do“), so gibt es ab einem bestimmten Level keine feste Form oder gewohnte Reaktion mehr.
Im Sinne von: Wenn X erfolgt, dann mache ich stets Y, sondern die situative Antwort auf einen Impuls entsteht als eine Art Spiralform.
Die Spirale könnte man dabei als Kombination aus Kreis und Strecke beschreiben.
Eine solche Bewegung entsteht meist in zwei Phasen:
- Erst feinfühlig kreisen, um die Ausrichtung klar zu bekommen (wohin geht es?) und
- sich dann in kleiner werdenden (und konkreten Umkreisen) entspannt (widerstandsreduziert) aufs Ziel zuzubewegen…
Sie merken schon, heute gibt es jede Menge Metaphern, Sinnbilder oder Gleichnisse.
- Könnten Sie sich ein solches Vorgehen in Ihrem Alltag vorstellen?
- In Verhandlungen, Gesprächen oder sonstigen Begegnungen aller Art?
- Und um Ihre kreative Phantasie zu schüren, was wäre Ihre Prognose?
- Wie sähen die Wirkungen einer solchen Haltung oder Handels aus?
- Was wäre das gewisse Etwas, das Sie vielleicht sogar begeistern würde?
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