Die integrative Wirkung des Spürens
Von Jürgen Weist
Als Metapher zur Erläuterung: Stellen Sie sich einen Kreis (oder Raum) vor, in dem sich zwei Punkte (Positionen) befinden. Denken – je konkreter es ist, umso mehr – bezieht sich dann meist in seiner Unterscheidung auf einen der Punkte. Fühlen bezieht sich meist auf das Erleben des gesamten Raumes inclusive der Punkte.
Kommunikativ umgesetzt:
Fokussiere ich die Punkte, habe ich eine genaue, exakte Verortung. Fokussiere ich den Raum, wird es weiter, umfassender und ungenauer. Psychologisch (also für´s Coaching) sind beide Vorgehensweisen in der Kombi interessant und wirkungsvoll. Will ich die Fixierung auf einzelne Punkte lösen, dann brauche ich die Punkte und den Raum.
Technisch übersetzt heißt dieses Vorgehen: Differenzieren und Inkludieren. Wobei … und das wäre der heutige Fokus: Die Verbindung (zwischen dem vorher Differenzierten) entsteht im Inkludieren.
Im umfassenden, verbindenden Fühlen…
Und als Anmerkung: Diesen Raum an Einfühlungsvermögen stellt zumeist der Coach zur Verfügung, da der Klient/ die Klientin in der Regel an den prekären Punkten meist aufgrund von Vorerfahrungen eine gewisse Fixierung aufweist.
Als Faustformel: Denkprozesse unterscheiden, lassen eine Information genauer, konkreter hervortreten (wie ein Kameraobjektiv, das auf Makro eingestellt wird). Fühlprozesse umfassen mehr Informationen, die aber in der Fülle verschwimmen (das Objektiv wird auf Weitwinkel eingestellt). Beides hat Einfluss darauf, wie wir Informationen wahrnehmen und verarbeiten …