Die kleine Heldenreise oder was Verweigerung uns kosten kann.
Die Heldenreise nimmt ihren Start jeweils in der gewohnten Alltagswelt. Im ganz gewöhnlichen Alltagsgeschehen. Die Welt ist in Ordnung, es gibt eine Art Balance oder Gleichgewicht. Es läuft (halbwegs) gut… die Heldin/ der Held hat mit den Anforderungen ihren Umgang gefunden.
Dann ertönt der „Ruf“… meist in Form einer „Schieflage“.
Etwas funktioniert nicht mehr, wird schwerer bis hin zu „geht gar nicht mehr“ (Blockade). Die gewohnte Welt bekommt „Risse“, die bisher tragende Eisscholle schmilzt.
Menschen nennen diesen Zustand (im Verlauf) dann Problem, Schwierigkeit oder Krise.
By the way: Erinnert Sie das aktuell vielleicht an was?
Meist sind wir eher Helden wider Willen.
Wir versuchen die Risse der gewohnten Welt zu kitten und spachteln, solange es irgend geht und springen erst dann von der Scholle, wenn die Füße nass werden. Gehen erst los, wenn es nicht mehr anders „geht“.
Verständlich, den vom Gewohnten loslassen, ist gar nicht immer leicht… insbesondere dann, wenn wir nicht wissen, wohin wir springen.
Manchmal winkt die Veränderung uns mit Stress zu. Manchmal mit Sehnsucht. Oft mit beidem.
Aber in der von uns getauften „kleinen Heldenreise“ halten wir fest, leisten Widerstand und vermeiden, solange es geht. Oft entstehen dann erst Mangel, Not und sogar Leiden. Kurioserweise leiden wir dann nicht am Leben selbst, sondern an der Weigerung, der mangelnden Bereitschaft, uns dem Schicksal hinzugeben.
Dies bewusst zu erkennen, ist nicht immer einfach… und wo zum Himmel lernt man Hingabe? Und es ist so leicht intellektuell zu sagen, alles ändert sich ständig, solange man es nicht selbst „mitmuss“.
Und eine verfeinerte Frage ist:
Wann leistet man Widerstand und wann nicht?
Manchmal braucht es für den Aufbruch zu neuen Ufern auch eine Art kultiviertes Loslassen. Altes muss vielleicht gewürdigt werden, verabschiedet oder etwas darf noch getan werden, bevor man im mehrfachen Sinne „aufbricht“.
Als Zusammenfassung: Auch die „kleine Heldenreise“ macht Sinn. Manchmal darf man sie mehrfach durchlaufen, bevor man die gewohnte Welt verlässt und zu neuen Ufern aufbricht (Exodus).
Mögen diese Zeilen Sie inspirieren. Vielleicht feiner und bewusster den Unterschied hinzubekommen, wann es Sinn macht (wie lange) zu bleiben und wann es Sinn macht, sich zu bewegen… und mit dem Leben zu gehen.
Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist
Sie haben einen Impuls zu diesem Denkanstoß? Schreiben Sie uns einfach eine Nachricht. Danke.
Weitere Denkanstöße, Ideen und Anregungen finden Sie regelmäßig jeden Donnerstag auch in meinem Blog und unserer Seite auf Facebook.