Krieg und Frieden

Neunmalklug könnte man Frieden und Krieg als verschiedene Zustände eines Systems betrachten. Ein Verhältnis ist gewissermaßen unausgeglichen oder in eine Spannung geraten.

Wenn man die Spannungsenergie nun für ein materielles Gegeneinander nutzt und es körperlich wird, dann sprechen wir relativ schnell von Gewalt.
Und die steigt zur Zeit…

Die Zunahme von Gewalttaten in Deutschland lag im ersten Halbjahr bei 17%. Insbesondere Frauen und Kinder erleiden immer mehr Gewalt (so die Medien). Öffnet man den Blick weltweit, so haben auch da die Konflikte und kriegerischen Auseinandersetzungen zugenommen.

Was ist da los? Und was hat das mit uns zu tun?

Auch wir haben natürlich nur eine subjektive Meinung, die in aller Regel psychologisch geprägt ist. Unsere Thesen wären:
Viele Systeme (wirtschaftlich, sozial usw.) befinden sich gerade in einem deutlichen Übergangsprozess.

Beispiel: Wachstumstendenzen tragen nicht mehr „so“, „Verteilungskämpfe“ (z.B. Verteilung des Wohlstands)  nehmen zu, die Not (auf verschiedensten Ebenen) wächst.
Und da einem das Hemd näher als die Hose ist, schaut man zuallererst auf die eigene Situation und die eigenen Bedürfnisse. Jeder schaut zuerst auf seine Pfründe und möchte diese (verständlicherweise) sichern.

Wenn alle überwiegend auf sich achten, dann zerreißen wir jedoch das Netz tragendender Beziehungen. Mangel beginnt als Wandertrophäe auf Reisen zu gehen.

Oder anders gesagt: Plötzlich fahren viele Züge vom Verschiebebahnhof des Mangels ab (und das trotz GdL-Streik😉).

Also, sich in die konstruktive Steilkurve werfend… achten Sie bitte einmal darauf, wann Ihr innerer Frieden „schwindet“?

Es wird immer dann kriegerisch, wenn wir anfangen gegen etwas zu sein, etwas zu bekämpfen. Und wenn es auch noch so „gut“ gemeint ist. Die Tendenz dazu ist in uns allen vorhanden…

  • Wann taucht Mangelerleben auf?
  • Wann sind wir betroffen?
  • Wie ist Ihre Reaktion auf solche Impulse?
  • Gehen Sie denen ungefiltert nach?
  • Wen oder was bekämpfen wir dann eigentlich?

Mitgefühl mit anderen heißt ja nicht, sich alles bieten zu lassen, sondern nur, sich auch mal in die Schuhe der anderen stellen zu können. Das hilft meistens, selbst oder gerade bei Auseinandersetzungen…

Wechsel der Ebenen: Vielleicht ist ja weniger mehr?
Oder : Wovon mehr wäre eigentlich weniger? Tauchen Ängste und Befürchtungen auf, so checken Sie sie darauf, wie realistisch sind sie wirklich? Gerade nach der ersten emotionalen Welle.

Eine Nacht darüber schlafen, schafft oft schon kreative Ideen fürs Umgehen mit etwas.

Und: Gibt es auch entsprechende Hoffnung? Nichts ist ja nur schlecht.

Klar muss man manchmal ein wenig „putzen“ bis das Glänzende zum Vorschein kommt. Aber manchmal sind es auch nur unsere Gewohnheiten, die uns etwas „scheel“ ansehen lassen.

Bleiben Sie offen fürs Leben! Auch oder gerade, wenn es sie stresst. Denn Menschen werden durch das bewegt, was ihnen nahe geht, was sie an sich heranlassen.

Und last but not least: Konflikte könn(t)en auch ein Hinweis darauf sein, dass gewisse Zusammenhänge eine neue Form, eine neue Ordnung oder Übereinkunft anstreben.

Manche Dinge im Umfeld können wir nur beschränkt ändern… auf andere haben wir mehr Einfluss (als wir denken). Sie wissen ja, das eine vom anderen zu unterscheiden, ist für uns Menschen nicht immer ganz leicht.

Letztens lasen wir einen klugen Satz:
Systemisch gesehen können anpassungsfähige Systeme aus „Störungen“ bisweilen eine neue und höhere Komplexität generieren.

Das klingt in der Theorie doch erst einmal ganz gut, oder?😉

Danke für das Lesen meiner Worte.

Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist