Krise, Krise an der Wand… wer hat die Lösung in der Hand?
Während ich diese Zeilen schreibe, naht mit interessanten Entwicklungen die neue Präsidentschaft in den USA, die VW-Belegschaft streikt flächendeckend, in Syrien brennt es, der Konflikt Russland – Ukraine spitzt sich zu, in Georgien streiken die Menschen und wir stolpern gerade auf eine vorgezogene Bundestagswahl zu.
Reicht das?
Unsere These:
Man spricht inzwischen von Multi- oder Polykrisen und ihre überlagernden Wechselwirkungswellen werden früher oder später im persönlichen Alltag der meisten Menschen spürbar werden.
Was uns nachdenklich macht: Analysten sprechen nicht nur von einer schlichten strukturellen/ konjunkturellen Delle, sondern von einer Systemkrise, einer bevorstehenden progressiven Transformation, was auch immer das genau ist. Es könnte sein, dass „mehr desselben“ (als stabilisierende Krisenpolitik) aktuell nicht mehr ausreicht.
Anders gesagt:
Ggf. dürfen wir auf verschiedenen Ebenen Neuland betreten, was mich persönlich an die sogenannte Heldenreise erinnert. Auch da hält der Held meist trotz massiver Veränderungs-Botschaften an seiner gewohnten Welt fest. Kittet die Risse des Alltags, solange die Spachtelmasse reicht. Bis… ja bis wann denn?
Woran würden wir denn erkennen, dass es Zeit ist, die Komfortzone tatsächlich zu (ver)lassen. Und… wohin?
So ist es verständlich, dass die meisten (und ich auch) damit ringen, ihre Verhältnisse möglichst zu stabilisieren. Macht die alten, gewohnten Verhältnisse wieder „great again“.
Aber… aber was ist, wenn wir den Rubikon bereits überschritten haben?
Unwiderruflich.
Klima, Artensterben, Energieverbrauch … wonach ruft der stumme Schrei der Mutter Natur, von der wir (was einige offenbar vergessen) ein Teil sind?
Wir sind beteiligt und unsere Beteiligung wirkt inzwischen auf uns zurück.
Ich hörte von der Idee, dass wir Menschen eine Krankheit für Gaia sein könnten… verrückt, oder vielleicht doch nicht?
Wir möchten die Behauptung aufstellen, dass viele der beschriebenen Auswirkungen Ausdruck einer bestimmten Haltung, eines bestimmten Bewusstseins sind. Insofern wird z.B. Technologie (z.B. KI und Digitalisierung), wenn sie in derselben Haltung verwandt wird, eher keine Lösung sein, sondern die Grundproblematik möglicherweise sogar vertiefen oder verschärfen.
Es braucht nach unserer Überzeugung einen Wechsel des Bewusstseins. Vielleicht einen Wechsel, der die Zukunft hoffnungsvoll „öffnet“. Wo die Förderung des Lebendigen an ersten Stelle steht und es braucht eine – im doppelten Sinne – kritische Masse, die bereit ist, dafür aktiv einzutreten.
Für zirkulierenden Wohlstand statt des überproportionalen Reichtums Einzelner. Für ein neues (nachhaltiges) Wohlstandsversprechen.
So ganz persönlich, für jeden Einzelnen, erscheinen uns deshalb die Frage der Beteiligung, der Selbstwirksamkeit und die (eigene) Handlungsfähigkeit eine enorme Rolle zu spielen.
Vielleicht ist es gut, weniger auf Erlösung (von außen) zu warten, sondern den eigenen Verantwortungsbereich möglichst initiativ und kreativ (mit)gestalten zu können. Vielleicht runtergebrochen auf die Frage:
„Was kann ich heute tun?“
Dann bleibt es vielleicht kein banaler Kalenderspruch, wenn es heißt:
„Krisen sind auch Chancen…“.
Danke für das Lesen meiner Worte.
Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist