Macht Leben Sinn? Oder: Welchen Sinn macht eigentlich Sinn?

Geht es Ihnen nicht auch so? Wenn Sie etwas tun, das für Sie persönlich zutiefst Sinn macht, dann fühlen sich Menschen in aller Regel gut. Oder einfacher formuliert: Sinnvolles Tun oder Handeln fühlt sich gut an …

Wenn das halbwegs richtig ist, dann müsste es ebenso „stimmen”, dass sinnloses Tun und Unsinniges uns eher weniger freudvolles Erleben beschert. Passt das so oder ähnlich für Sie? Oder wie erleben Sie das?

Ich möchte heute ein paar handfeste Ideen zum Thema Sinn mit Ihnen teilen … eine meiner Hauptquellen ist dabei die Arbeit von Viktor Frankl, dem Begründer der sogenannten Logotherapie. Er sagte sinn- und zeitgemäß schon in den 70er-Jahren:

„Menschen haben viel wovon sie leben, aber nicht mehr genug, wofür sie leben …”.

Anders gesagt: Wohlstand und Sicherheit sind sicher ganz angenehm, aber spenden sie wirklich (Lebens)Sinn? Eine interessante Frage, oder? Und wenn Wohlstand dafür nicht reicht … weiter gefragt: Was ist es dann, was da in uns befriedigt oder genährt wird, wenn wir etwas als sinnvoll erfahren?

Ich kenne natürlich nicht Ihre Antworten und Erfahrungen. Nach meinen Erfahrungen erleben die meisten Menschen Sinn, wenn sie das tun, was mit ihren Werten in Übereinstimmung steht. Eine meiner Töchter berichtete mir gerade, dass sie einen kleinen Betrag für Tiere gestiftet habe und dass ihr diese Spende ein viel besseres Gefühl vermittelt habe, als wenn sie das Geld für eine neue Bluse investiert hätte … ist das nachvollziehbar?

Ja, ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen … tiefsten Sinn vermittelt uns ein Tun, ein Ausgerichtetsein, auf das, was uns zutiefst im Kern ausmacht, was unserem Wesen entspricht. Frankl spricht da von der Liebe zu einem Werk oder einem Menschen.

Sie merken schon, wir sind da wieder einmal ganz nahe an dem Thema Berufung oder Bestimmung – denn was ist Sinn dann anderes, als im Leben, im Alltag tagtäglich darum zu ringen, in Übereinstimmung mit unseren tiefsten Werten zu leben? Und wenn wir das situativ mal hinbekommen, dann geht es uns doch „sau-gut”, oder?

Lust auf ein kleines Experiment?

Es ist nur eine Mentalübung im „Trockendock” der Vorstellung. Also: Welches Gefühl entsteht in Ihnen, wenn Sie sich für einen kleinen Moment erlauben, „groß zu denken”, sich Ihr wesentliches Leben vorzustellen, so wie es sein könnte, jenseits Ihrer Verstrickungen und dem, was (mit Ihnen) in Ihrer Vergangenheit geschehen ist? Wenn Sie das probieren, was passiert dann? Welche Gefühle in Ihnen entstehen? Öffnet oder bewegt sich da was?

Und … haben Sie die Übung tatsächlich gemacht oder gleich per Vorurteil beerdigt, mit welcher ablehnenden Idee auch immer? Haben Sie „darüberweg gelesen” …?

Was Ihnen im bestschlimmsten Fall passieren kann, ist, dass Sie den Geschmack von „Tief-Sinn” erfahren. Und …für alle Skeptiker: Natürlich war Ihr Leben bis heute so, wie es war, keine Frage. Aber – mit dem Gefühl aus der Übung als Vergleich oder Bezug im Hintergrund – könnten Sie ab sofort selbstverantwortlich etwas ändern, z.B. indem Sie:

  • Stimmiges Sinn-Management betreiben. Sich immer mal wieder fragen, ist das, was ich gerade tue oder wie ich es tue, für mich (oder andere) sinnspendend oder nicht? Und …kann ich damit aufhören, es lassen oder gibt es etwas, dass ich (vielleicht im Detail) ändern kann? Das Wie ist meist veränderbar …

Was mich zur nächsten Frage bringt …dem Fokus für Sinn-Profis und die, die es werden wollen ;-):

  • Wie kann ich dem, was ich gerade tue vor dem Hintergrund der situativen Bedingungen, dem Umgebungsrahmen, maximalen Sinn geben? Welche Haltung, welches Tun oder welche Art zu handeln oder was auch immer würde mir helfen, aus dem, was jetzt gerade ist, wo ich gerade bin, maximalen Sinn zu schöpfen?

Alles nur … um sich besser zu fühlen… oder geht es sogar um mehr? Ich habe natürlich keine Ahnung, aber ich befürchte im besten Sinne, dass eine solche Sinngebung uns näher ans Leben bringt, Lebensqualität usw. steigert. Sogar die eine oder andere existentielle Frage berührt … Sie glauben mir nicht? Gut, auch okay. Überprüfen Sie es halt selbst …;-)


Und wenn es Sinn für Sie macht … dann teilen Sie mir doch einfach mit, was Sie beim Ausprobieren erlebt haben. Wie es Ihnen ergangen ist. Und vor allen Dingen, wie sinnvoll es genau für Sie persönlich war?