Warum ist ausgerichtet bleiben so schwierig?

Ausgerichtet bleiben (auch „alignment“) bedeutet für mich so viel wie:
Innerlich bewegt, bleibe ich äußerlich still und etwas oder jemandem zugewandt.
Es gibt vielleicht – warum auch immer – die Tendenz, den Wunsch, ja sogar das Bestreben, ins Handeln zu kommen, aber gefühlt ist der Moment noch nicht reif.

Klassisch würde man es Timing nennen. Ich habe die Geduld oder besser die Gelassenheit abzuwarten, bis sich quasi aus der Situation heraus das Signal ergibt: Jetzt!

Soweit die graue Theorie. Aber warum kann das so anspruchsvoll sein?
Dafür gibt es tausend Gründe:

  • weil ich es so gelernt habe…
  • weil ich Abwarten doof finde…
  • weil ich Angst habe…
  • weil ich andere beeindrucken möchte und so weiter und so fort.

Gemeinsam ist allen diese Haltung: Ich kann nicht innehalten. Ich kann mich nicht trotz innerer Bewegung entspannt zurückhalten oder zurücknehmen. Es fällt mir schwer, diese Zeit zwischen Reiz und Reaktion selbstbewusst zu bestimmen oder möglicherweise sogar genießen zu lernen.

Da wäre ich wieder beim Thema Haltung. Ob Bogenschütze, Musiker oder Tänzer … für herausragende Leistung oder Wirkung brauche ich genau das. Das feine Gefühl, wann mache ich was. Wann greife ich ein oder wann setze ich einen Impuls?

Ins Coaching übertragen hieße das beispielsweise, auf subtile Weise vom Inhalt zum Prozess wechseln zu können.

Und für die Profis unter uns: Im optimalen Timing ergibt sich oft auch auf magische Weise der passende Inhalt. Sonst ist man wie der Tänzer, der schon vorher durchdenkt, welchen Schritt er wann genau tun wird.

Das, was ich zu beschreiben versuche, ist eine Kunst. Oder etwas, das mein Handeln, egal welches, auf ein höheres Niveau bringt. Letztlich wiederhole ich die Aussage: Meine Haltung ist es, die aus meinem Tun etwas Besonders macht …

Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist

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