Warum stresst Ungewissheit die meisten Menschen?
Wie wird Ungewissheit definiert, was ist Ungewissheit eigentlich?
Ungewissheit ist die fehlende Kenntnis über den Ausgang einer Situation, das Ergebnis einer Entscheidung oder einer zukünftiger Entwicklung. Man weiß nicht, wie genau es weiter geht und was als nächstes passiert…
Es ist ein Schwebezustand, weil der weitere Verlauf unklar ist.
Wenn wir dann nicht wissen, was eigentlich los ist, wie wir es in unser Weltbild einordnen und damit umgehen sollen, dann stresst uns das. Und… dauerhafter oder zu hoher Stresst macht krank.
Dabei, um mal eine Lanze für den Stress zu brechen, ist er eine „Lösungsgehilfe“. Er ist ein Zustand des Organismus, der uns helfen soll, die Situation zu bewältigen. Der Stress aktiviert den cingulären Kortex. Er macht uns „überwach“, erhöht unsere Wahrnehmungskapazität ums 2-3fache und steigert die Fähigkeit zur Infoverarbeitung.
Nun ja, alles und besser vieles ist ja eine Frage der Dosis.
Zurück zur Ungewissheit.
Mit Stresshormonen im Blut wollen wir handeln. Unsere Situation verbessern, damit umgehen. Aber wenn wir uns auf zu wenig klare oder gar keine Umstände beziehen können, wird alles zu unkalkulierbaren Risiko.
Oder positiv formuliert: Stabile oder sicher erlebte Rahmenbedingungen sind die Voraussetzung dafür, dass wir unsere Lebensenergie in bestimmten Bereichen investieren können. Wer jeden Tag ums Überleben kämpft, baut kein Haus bzw. kann eher kein Studium beginnen. Was für einzelne Menschen gilt, gilt natürlich auch für Gruppen, Unternehmen und Gesellschaften.
Und, um mit Kanonen auf die berühmten Spatzen zu schießen:
Hinter allen kleinen Alltagsunwägbarkeiten stecken vielleicht auch ganz existentielle Themen.
Wir sind sterblich. Wir wissen das, aber nicht wie und wann?
Unser Leben ist ein recht fragiler Prozess mit „offenem Ende“, ungewiss. Unser konventionelles Ich-Bewusstsein hat an dieser Tatsache nicht so rechte Freude, obwohl ja Ungewissheit auch seinen Reiz haben kann.
Stellen Sie sich vor, Sie würden ein Paket auspacken und wüssten vorher schon, was drin ist. Okay, der Vergleich mit dem Leben hinkt natürlich ein wenig. Aber eben nur ein wenig…
Fühlen Sie sich eingeladen, einmal so über Ungewissheit nachzusinnen. In abenteuerlicher, reizvoller Weise oder mit einer ordentlichen Portion Weisheit.
Danke für das Lesen meiner Worte.
Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist