Warum wir den Spatz der Taube vorziehen…
Von Jürgen Weist
Ein Experiment: Was wäre Ihnen lieber?
- Sie verlieren 50 Euro
oder - Eine Wette, bei der die Wahrscheinlichkeit, dass Sie 100 Euro verlieren werden, bei 50 % liegt und die Wahrscheinlichkeit, dass Sie die 100 Euro nicht verlieren werden ebenfalls bei 50% liegt?
Forscher haben festgestellt, dass dann die meisten Menschen die zweite Alternative, also die Wette wählen…
Wie würden Sie hier entscheiden?
- 50 Euro auf die Hand
oder - eine Wette mit 50%iger Chance auf 100 Euro, bei ebenfalls 50%iger Chance leer auszugehen.
In diesem Fall wählen die meisten Menschen die 50 Euro auf die Hand.
Das Problem dabei: Das Experiment ist inhaltlich gleich…(nur umgekehrt beschrieben)!
Wir wählen in der Regel den sicheren Spatz in der Hand als denn die risikoreiche Möglichkeits-Taube auf dem Dach…
Situativ mag das Eine so richtig wie das Andere sein.
Interessant wird es, wenn wir uns grundsätzlich nur für Spatzen entscheiden.
Aus welchen Gründen auch immer…
Der Psychoanalytiker Wilhelm Reich kannte diese menschliche Schwäche.
In seinem Büchlein „Rede an den kleinen Mann“ schrieb er 1946 :“Du hast den Sinn für das Beste in dir verloren (…) Du willst Sicherheit, ehe du Wahrheit willst (…).“
Vielleicht… vielleicht, wenn Ihre Seele auf die Erfahrung einer Taube aus ist, verzichten Sie einmal testweise auf den Spatz.
Seit dem o.a. Experiment wissen Sie ja, es ist auch eine Frage „wie-rum“ man es formuliert😉
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