Was ist Seele und warum sollte man sie stärken?

Die Seele ist für uns der persönliche Erfahrungsraum, in dem unseren sinnlichen Erfahrungen stattfinden. Charakteristisch für diesen Raum: Er kann sich vergrößern und verkleinern, ja die Seele kann sich sogar zurückziehen. Und wir würden sagen, Lebendigkeit und Seele liegen nahe beieinander. Bedingen einander…

Wenn wir über Lebendigkeit sprechen, dann sind wir ja auch fast auch schon beim Begriff Gesundheit. Psychosomatik ist heute ein Begriff, den viele Menschen schon kennen. Die Psychoneuroimmunologie (PNI) oder Psychoimmunologie dagegen ist ein eher noch unbekanntes Terrain. Sie ist ein vielschichtiges Forschungsgebiet, das sich mit der Wechselwirkung der Psyche, des Nervensystems und des Immunsystems beschäftigt.

Das klassische Immunsystem unseres Körpers selbst ist dabei kein isolierter Einzelgänger, sondern arbeitet sozusagen als Teamplayer mit Gehirn und Psyche quasi Hand in Hand.

Es ist heute schon fast Allgemeinwissen, dass dauerhafter (Dis)Stress, übermäßige Erschöpfung und emotionale Belastungen das Immunsystem schwächen und das Risiko zu erkranken steigern.

Andersherum stellt sich die Frage, welche seelischen Faktoren einen positiven, stärkenden Einfluss auf das Immunsystem haben? Untersuchungen haben z.B. bewiesen, dass vertrauensvolle Beziehungen und soziale Unterstützung die Immunabwehr stärken. Auch ein hohes Maß an freundschaftlichen und familiären Kontakten sowie an sozialen Aktivitäten haben eine überaus stärkende Wirkung.

Aktuell ja nicht ganz uninteressant: Selbst, ob wir uns mit einem Virus anstecken oder nicht, hängt u.a. von unserer emotionalen Verfassung ab. Das konnte der amerikanische PNI-Forscher Sheldon Cohen eindrucksvoll in einem Experiment zeigen. Dazu setzte er gesunde Testpersonen unter Quarantänebedingungen gezielt bestimmten Viren aus. Es stellte sich heraus, dass sich bei Weitem nicht alle Testpersonen mit dem jeweiligen Virus ansteckten. Personen mit einem positiven emotionalen Persönlichkeitsprofil erkrankten seltener und zeigten weniger klinische Symptome.

Erstaunlich, oder? Und gleichzeitig auch nicht … irgendwie hat man das alles schon mal einmal gehört. Unsere Frage lautet deshalb eher: Was bringt mich ins Handeln? Was überzeugt mich, etwas für mich, für meine Seele, meine Verfassung zu tun? Welchen Stellenwert hat z.B. Selbstfürsorge für mich?

Zum Abschluss die alte Frage: Sind Körper und Seele eine Einheit?
Das kommt darauf an. Hat man eine integrale, also ganzheitliche Perspektive auf Gesundheit und Leben, dann stellt sich nicht die Frage „ob“, sondern nur „inwieweit“. Und das Körper und Seele aufeinander wechselwirken, kann man in zahlreichen Veröffentlichungen zum Thema nachlesen (siehe auch die heutigen Medienhinweise).

In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist, so heißt es. Damit drückt man u.a. aus, dass eine gute körperliche Verfassung die Voraussetzung für mentale Leistungsfähigkeit oder seelische Stärke bildet. Vielleicht funktioniert es ja auch umgekehrt. Vielleicht geht es dem Körper dann gut, wenn es der Seele gut geht.

Und das könnte die Grundlage für ein gutes Leben sein …

Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist