Was unterscheidet Angst von Furcht?

Der Unterschied zwischen Angst und Furcht hat es mir angetan…
Einfach gesagt, Furcht hat ein klares, konkretes Objekt. Sie ist gerichtet z.B. Furcht vor der Prüfung, vor dem Hund, vor einer Kündigung. Angst dagegen ist gegenstandslos und diffus.

Man fühlt sich bedroht, ohne genau zu wissen, wovor. Es ist ein unbestimmtes Gefühl der Bedrohung oder der Besorgnis.

Man könnte sagen: Furcht ist vor etwas. Angst ist einfach da…

In der Umgangssprache werden die Begriffe oft gleichbedeutend verwendet.
Für´s emotionale Verständnis ist die Unterscheidung aber sehr wertvoll:

  • Furcht nutzt man, indem man das Problem inhaltlich löst.
  • Angst bewältigt man, indem man sich mit sich selbst auseinandersetzt (z.B. durch einen Realitätscheck).

Die Erfahrung der Angst selbst kann unrealistisch, aber nie „falsch“ sein.

Furcht ist überlebenswichtig: Sie schützt uns vor realen Gefahren.

Angst ist existenziell: Ein Hinweis auf unbewältigte Konflikte, Werte oder existenzielle Unsicherheit.

Metaphern dazu:

  • Furcht ist wie ein Feueralarm, der losgeht, weil es brennt (konkrete Gefahr).
  • Angst ist wie der Rauchmelder, der piepst, obwohl (erst einmal) kein Rauch da ist (falscher- ggf. grundlose Besorgnis- oder „Früh-Alarm“?).

Praktisch könnte das bedeuten:
Angst heißt, ich wende mich mir selbst zu, um ggf. den Auslöser klarer zu bekommen. Ist mir bewusst(er), worum es gehen könnte, dann ängstige ich mich nicht mehr, sondern ich fürchte mich.

Der Vorteil hier: Furcht kann ich durchaus praktisch angehen, ich kann Lösungen ausprobieren bzw. (realistische) Umgangsformen entwickeln. Liege ich mit meinem Handeln dann halbwegs richtig, so sinkt der Erregungspegel – und… ich habe das, worum es geht, bewältigt.

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