Weniger machen - mehr entstehen lassen…

Vielleicht kennen Sie auch das folgende Phänomen: Sie dachten, Sie würden eine Person oder eine Sache kennen und dann… merken Sie plötzlich: Nein, so genau kenne ich das bzw. die Person eigentlich gar nicht. Meist geht dem eine ungewöhnliche Erfahrung voraus.

Der Satz “Weniger machen – mehr entstehen lassen…” ist eine Art Mantra, das in dem diesjährigen Conzendo Coachingurlaub auf Mallorca als Sinnspruch entstanden ist.

Es meint eine besondere entspannte Haltung, eine Art lauschender Anwesenheit, die bereit ist, das zu bezeugen, rezeptiv aufzunehmen, was vielleicht latent als Impuls in einer Situation vorhanden ist. Das klingt doch erst einmal ziemlich einfach, oder?

Ich weiche mal auf das Tanzen als Metapher aus.
Als Person, die geführt wird, braucht es dieses aufnehmende Lauschen, die besondere Präsenz, um zu erfahren, was mein Gegenüber führen möchte. In dieser Nichtaktion oder Stille abwartend zu verweilen, scheint für viele recht anspruchsvoll zu sein.

Ja noch schlimmer, es scheint eine Unsicherheit (oder was auch immer) auszulösen. Diese Unsicherheit, diese Lücke im Tun, löst meist einen subtilen Stress aus, der „straight ahead“ oder kopfüber ins Machen führt.
Nichts tun und nicht sein sind nicht das Gleiche!

Die Unsicherheit scheint eine unwiderstehliche Einladung zu sein, voraus zu denken, was wohl kommen wird und dies zu antizipieren. Dann allerdings (selbst beim Tanzen) kreise ich mehr oder minder um mich selbst, der andere wird vom Du zum Stressor und das „Wir“ geht über kurz oder lang baden.

Also… jetzt der Brückenschlag ins normale Leben:

  • Könn(t)en Sie die Metapher auf Ihren Alltag übertragen?
  • Was wäre wenn? Sie mehr und öfter gelassener abwarten könnten?
  • Sie ruhiger und entspannter aufnehmen, wahrnehmen könnten, was sich da tatsächlich zeigen möchte?
  • Die WIRKlichkeit akzeptieren könnten, wie sie ist… und sie nicht gleich manipulieren, wegmachen oder sonst was machen müssten?

Ja, ich weiß, das erinnert Sie möglicherweise sehr an unsere Essenz:

Das Gut der Seele als Weg.

Stimmt!
Ich darf erfahren, was ist, um zu empfinden, in welche Richtung es geht und um dann zu erkennen, was es an Form oder Handlung konkret braucht.

Warum es sich überaus lohnt, mit möglichst ganzer Seele da zu sein? 

Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist