Wir sind tiefes Unbewusstsein…

Neuste Forschung spricht davon, dass wir zu 90-95% unbewusst sind.
Lassen Sie diesen Satz bitte einen Moment auf sich wirken! Zu über 90 Prozent wissen wir nicht, wer sind, weil… so banal es klingen mag: Unbewusst heißt, wir sind uns dessen nicht bewusst.

Ich wiederhole es gern – anders: Wir sind uns nur unserer bewussten Prozesse bewusst. Das ist nur ein Bruchteil unserer Existenz.

Und wie beschreibt man dann Bewusstsein? Vielleicht als die gegenwärtig erfahrbare Existenz geistiger Zustände und Prozesse (Erkenntnis). Als die paar Inhalte, die ich im Jetzt wahrnehmen und reflektieren kann. Bewusstsein, so die Forschung, entsteht dabei durch die Unterscheidungen, die uns bewusst werden.

Und… wie oben erwähnt, schummelt sich die meiste Information an meinem Bewusstsein vorbei. Das ließe dann in der Konsequenz einige Frage auftauchen.

Hier ein paar zur Auswahl:

  • Wer (wie) bin ich dann eigentlich?
  • Warum bin ich dann so mit den wenigen Inhalten meines Bewusstsein identifiziert?
  • Woher stammen dann überhaupt meine Gedanken, meine Wahrnehmung und Gefühle?
  • Wer (welche Instanz) entscheidet über das, was ich (nicht) tue?
  • Gibt es überhaupt einen freien Willen oder ist das eine Illusion?
  • Wie wirkt sich „das“ auf Erinnerungen und Planungen aus?
  • Wie müsste ich mein Selbstverständnis, mein Weltbild anpassen, wenn alle Menschen so hochgradig unbewusst sind?
  • Zu welcher (veränderten) Lebensweise könnten solche Überlegungen einladen?

Als Abgrenzung:
Nur bewusst wären wir kaum lebensfähig. Diese mentale Kapazität, die wir so benennen, kann so ungefähr 60 Bit/ Sek. (5 +/- 2 Informationen) verarbeiten. Sie arbeitet seriell (eins-nach-dem-anderen-Modus) und ist dabei zwar „hochauflösend“, verbraucht aber auch jede Menge Energie.

Das Unbewusste ist ungleich mächtiger oder umfangreicher. Es kann ungefähr 11.000.000 Bit/Sek. (man achte auf das Verhältnis) verarbeiten und sein Verarbeitungsmodus ist „parallel“ (Prozesse laufen gleichzeitig nebeneinander ab). Dafür arbeitet es ungenauer.

Vereinfacht gesagt:
Das Unbewusste könnte man als Energie- und Informationsquelle (z.B. Intuition, Kreativität) bezeichnen und das Bewusste als „die spezielle Hand“, die es für die genaue detailreiche Umsetzung braucht.

Im heutigen Denkanstoß erfahren Sie eine sinnspendende Beziehungsmetapher des niederländischen Forschers Ap Dijksterhuis und in der heutigen Coachingfrage unseres Newsletters präsentieren wir Ihnen eine Idee dazu, warum wir unbedingt beides brauchen. Und … warum Unbewusstes und Bewusstes „Hand in Hand arbeiten sollten“.

Danke für das Lesen meiner Worte.

Diesen Teil ende ich heute mit dem Paradoxon, dass sich das Bewusste des Unbewussten nicht bewusst werden kann. Das wäre sonst, als würde man im Schein einer Taschenlampe eine dunkle Stelle finden wollen…😉

Herzlichst
Ihr
Jürgen Weist